Call for Papers

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CALL FOR PAPERS
(CfP zum Download als PDF)

Animation und Wandel sind in vielfacher Hinsicht eng verknüpft: So beschreibt schon der Begriff ‹Animation› grundsätzlich einen Wandlungsprozess — nämlich die Belebung von Dingen, also die Wandlung von Totem in Lebendiges. Im übertragenen Sinne meint und umfasst Animation aber auch Transfer- und Transformationsprozesse, die sich um die Frage drehen, wie Dingliches in Menschliches, Reales in Fiktives, Indexikalisches in Grafisches, Unsichtbares in Sichtbares, Räumliches in Flächiges (und jeweils umgekehrt) verwandelt werden kann.

Gleichzeitig ist Animation selbst — als audiovisuelles Medium — ein Medium des Wandels, das aus der Verschmelzung von Einzelbildern und Tönen im Fluss der Projektion besteht. Erst die Abweichung zwischen den Einzelbildern bzw. ihre Abwandlung im Vergleich zueinander erzeugt das, was als Animation bezeichnet werden kann, und lässt damit den Bildwandel als zentrales Kriterium des Filmischen allgemein und der Animation im Besonderen hervortreten.

Die Wandlungsnotwendigkeit auf der Bildebene lässt sich ergänzend mit den Dynamiken technischer Entwicklungen verbinden: Animation unterliegt — spätestens im Zuge ihrer Digitalisierung seit gut 30 Jahren — einem bemerkenswerten und rasanten Wandel hinsichtlich der Techniken ihrer Realisation. Zwar bleiben analoge Verfahren (z.B. Puppentrick, Legeanimation, Öl-auf-Glas-Animation etc.) erhalten, parallel aber und in Weiterentwicklung dessen eröffnet sich ein weites Feld digitaler Realisierungsoptionen, die wiederum zu neuen Effekten und Ästhetiken führen (z.B. Morphing, eMotion-Capture etc.). Animation stellt sich damit als produktionstechnischer und bildästhetischer Spiegel technischer Entwicklungen dar und ist gleichzeitig immer auch Motor für Innovationen, wenn es um die Suche nach neuen Möglichkeiten der Ver(sinn)bildlichung geht.

Zum Vierten thematisiert und reflektiert Animation Prozesse des Wandel(n)s und Werdens in ihren Inhalten und Narrationen. Im animierten Film verschmelzen Striche zu bewegten Körpern, entwickeln Gegenstände ein Eigenleben und erlangen digitale Skulpturen nahezu realistische Menschlichkeit. In ihren Geschichten werden Dinosaurier zum Leben erweckt, verwandeln sich Holzpuppen in Kinder und verschmelzen Menschen und Avatare. Schrift wird zur Figur, Figuren werden zum Setting, das Setting wird zu einem unendlichen, multidimensionalen Raum: Was die Verwandlung und Umwandlung auf der Bildebene angeht, sind der Animation keine Grenzen gesetzt.

Als Ergebnis all dieser Dynamiken ist Animation schließlich einem bemerkenswerten Wandel in der kultur- und medienwissenschaftlichen Auseinandersetzung unterworfen. So verweist die zunehmende Omnipräsenz animierter Bilder in Film, Fernsehen und Computer-Medien auf die erhöhte Relevanz der Animation im Kontext des sogenannten ‹digitalen Wandels› und lässt Animation mehr und mehr zu einem Meta-Phänomen des Medialen werden. Parallel dazu entwickelt sich die Animation zu einem wachsenden Forschungsfeld, dessen Stellenwert sich damit nicht mehr allein im industriellen und künstlerischen, sondern eben auch im medienwissenschaftlichen Betrieb als solcher zeigt. In diesem Sinne verweist der Tagungstitel nicht nur auf Animation als Gegenstand, sondern auf die Animationsforschung im Speziellen, die sich im Wandel befindet und zu deren Weiterentwicklung die Konferenz einen entscheidenden Beitrag leisten will.

Die 2. Jahrestagung der AG Animation «Im Wandel …» sucht daher Vorträge, die diese animationsspezifischen Prozesse der Transformation und Metamorphose in den Mittelpunkt stellen und die auf vielfältigen Ebenen danach fragen, inwieweit die Wandelbarkeit als Grundelement der Animation begriffen und (medien-)theoretisch erfasst werden kann. Wandel als Basismechanismus, Bedingung und Thema von Animation soll dabei den Ausgangspunkt bilden für konkrete Auseinandersetzungen mit animatorischen Gestaltwandlungen und Gestaltwerdungen, mit Metamorphosen, Morphing und Anthropomorphisierungen, mit Transformationen, Translationen und Transponierungen. Ziel ist es die wundersamen Wandlungsfähigkeiten der Animation in den Blick zu nehmen und ihre Umgestaltungs-, Umsetzungs- und Übersetzungsleistungen als Phänomene genauer zu beschreiben.

Abstracts (ca. 200 Wörter) für Vorträge von 20 Minuten mit Kurzbiografien (ca. 100 Wörter) können bis zum 14.02.2014 per Mail an ed.noitamina-ganull@4102gnugat eingereicht werden. Es können leider keine Kosten für Reise oder Unterkunft ü bernommen werden.

Institutionen und Organisationen, die sich auf das Erforschen, Sammeln und Aufführen von Animation spezialisiert haben, möchten wir die Möglichkeit bieten, ihre Arbeit in einem gesonderten Forum vorzustellen und sich über Kooperationen auszutauschen. Wir laden diese daher ein, sich mit einer kurzen Skizze ihres Tätigkeitsfeldes ebenfalls bis zum 14.02.2014 zu melden. Das Format wird vor Konferenzbeginn mit den Beteiligten vereinbart.

KONZEPT UND PLANUNG
Die Konferenz «Im Wandel …» ist eine Kooperation der AG Animation der Gesellschaft für Medienwissenschaft mit dem Institut für Medienwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Julia Eckel, M.A.
Ruhr-Universität Bochum /
Philipps-Universität Marburg
Institut für Medienwissenschaft
Dr. Erwin Feyersinger
Universität Innsbruck
Institut für Amerikastudien
Dr. des. Meike Uhrig
Eberhard Karls Universität Tübingen
Institut für Medienwissenschaft


KONTAKT

ed.noitamina-ganull@4102gnugat
www.ag-animation.de