Unter dem Label »cinegrafik« startete im Jahre 1961 in Hamburg ein Versuch, angesichts der altbackenen und spießigen deutschen Filmszene der 50er Jahre eigene Wege in die Moderne zu gehen. Ab der zweiten Hälfte der 60er Jahre entwickelte sich das inzwischen technisch sehr gut ausgestattete Studio zu einer Produktionsstätte für den unabhängigen experimentellen Film. Viele Filme, die hier am Tricktisch und an der optischen Bank entstanden, sind in den Werkstattbüchern dokumentiert. Nur wenige waren »cinegrafik«- Produktionen. In den Werkstattbüchern finden sich neben anderen die Namen von Bastian Clevé, Hellmuth Costard, Robert Darroll, Heinz Emigholz, Harun Farocki, Lutz Garmsen, Silke Grossmann, Michel Klöfkorn, Vlado Kristl, David Larcher, Elfi Mikesch, Werner Nekes, Dore O., Dieter Raiffarth, Norbert Schliewe, Uwe Schrader, Thomas Struck, Bernd Upnmoor, Klaus Wyborny.
Die in der Ausstellung versammelten Texte, Fotografien und Exponate dokumentieren diesen Aufbruch und das Schaffen von »cinegrafik«, unterschiedliche Versuche, ein bestimmtes Konzept gesellschaftlich/künstlerischer Filmarbeit unter wechselnden Bedingungen zu verwirklichen.
Die westdeutsche Avantgarde hat den Freiraum, den das cinegrafik- Studio bot, für ihre Experimente nutzen können. eine bestimmte Art des Denkens, das den filmischen Prozess als ein Ineinandergreifen von künstlerischer und technischer Innovation begreift.
Ausstellung im Foyer des Metropolis Kinos mit begleitendem Filmprogramm.
Die Ausstellung wird von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein unterstützt.
50 Jahre cinegrafik-Studio
Eine Ausstellung im Metropolis Kino
1.-30.6.2012